Die Risiken der neuen Arbeitsstrukturen
Da die strikten Hierarchien wegfallen, es wenige feste Strukturen oder Arbeitsorte gibt und die Selbstbestimmung steigt, erhöht sich auch die Unruhe im Unternehmen. Die Grenze von Arbeit und Freizeit verschwimmt, was ebenfalls für Konflikte sorgen kann. Deshalb ist die richtige Führung entscheidend. Statt auf Ansagen von oben, sollten Firmen eher auf Coaching setzen.
Das gibt den Mitarbeitern die Tools in die Hand, die sie zu ihrer Weiterentwicklung brauchen. Es ist hier auch von Empowerment die Rede, also der Befähigung und Selbstwertsteigerung.
Eine Umstellung auf New Work sollte in jedem Fall in Absprache mit den Mitarbeitern stattfinden. Es ergibt Sinn, die Angestellten zu diesem Thema zu befragen und die neuen Regeln möglichst gemeinsam aufzustellen. Dieses System über den Kopf der Mitarbeiter hinweg zu etablieren, widerspricht dessen Grundphilosophie.
Obwohl strikte Hierarchien wegfallen, müssen die Weisungsbefugnis innerhalb des Unternehmens auch nach der Umstellung klar sein, um Konflikte zu vermeiden. Die Angestellten brauchen ausserdem genügend Selbstorganisation und digitale Kompetenz, um die neuen Kommunikationswege sinnvoll nutzen zu können.
Experten sprechen ausserdem vom New-Work-Dilemma: Je mehr die Angestellten die Philosophie hinter dieser Arbeitsweise verinnerlichen, desto mehr sind sie auf der Suche nach Innovation. Unterm Strich kann das bedeuten, dass sie dann zu neuen Ufern aufbrechen, um bei einem anderen Unternehmen für neuen, kreativen Input zu sorgen.
Das spricht jedoch nicht unbedingt generell gegen die New-Work-Idee. Denn der Vorteil, dass glückliche Mitarbeitende erwiesenermassen produktiver sind und länger im Unternehmen bleiben, überwiegt dennoch.